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546 Route 82. ATHEN. Attalos-Stoa.

Der Basar grenzt südl. an ein mächtiges antikes Gebäude, die
Bibliothek des Hadrian (Pl. D 5), ein Rechteck von 122 × 82m.
Seine Rückseite ist der Äolos-Straße zugewendet.

Eine Gittertür (Schlüssel gegenüber im Eßwarenladen) führt von der
Äolos-Straße in den Hof, den eine Säulenhalle umgab; die noch stehenden
Säulen und das Gebäude in der Mitte rühren von Erneuerungen her. In
dem großen Saal an der Ostseite bemerkt man an der Wand Einrichtungen
für Büchergestelle, wie sie die Bibliothek von Pergamon zeigt.

An der von außen zugänglichen Westseite der Bibliothek ist
die Nordhälfte der Hauptfront unter dem Namen Stoa des Hadrian
erhalten. Sieben m hohe monolithe Säulen mit reichen korin-
thischen
Kapitälen verkleiden die Marmorwand; die achte und die
Antenwand gehörten zum Portikus des Hauptportals. Die nahe
Attalos-Stoa s. unten.

Am Südende der Äolos-Straße steht der sog. Turm der Winde
(Pl. D 6; dem Wächter 20-30 L.), ein wohlerhaltener achtseitiger
Marmorbau aus dem I. Jahrh. vor Chr., der richtiger als das
Hōrológion des Andronikos aus Kyrrhos bezeichnet wird. Auf
den oberen Wandflächen ist nach der Himmelsrichtung eine Relief-
darstellung
der acht entsprechenden Winde angebracht, unterhalb
sieht man die Striche für Sonnenuhren. Die kreisförmigen Rinnen
im Boden des Gebäudes, in die aus dem halbrunden Anbau auf der
Südseite Wasser floß, bildeten eine Wasseruhr.

Die von hier südlich bergan steigenden Gassen und Treppen münden
auf einen am Nordabhang der Akropolis hinführenden Fußweg, auf wel-
chem
man r. zum Eingang der Burg gelangt (S. 538; 10 Min.).

Den großen, von einer Säulenhalle und Gemächern umgebenen
gepflasterten Platz westl. vom Turm der Winde hält man für ein
römisches Macellum (S. 305). Seinen westl. Eingang bildete das
sog. Markttor (Pl. C 6). Vier schlanke dorische Säulen von 8m
Höhe tragen einen mächtigen Architrav nebst Triglyphen- und
Metopenfries und, einem großenteils erhaltenen Giebel. Nach der
Inschrift auf dem Architrav ist das Tor um Christi Geburt er-
richtet
worden. In der Flucht der nördl. Mittelsäule steht noch
die hohe Inschrifttafel aus hadrianischer Zeit, mit Verordnungen
über die Preise des Öles, des Salzes usw.

Vom Markttor folgt man der Pökilêstraße bis zur Stoёnstraße
und wendet sich in dieser r. abwärts bis zu der zweiten winkeligen
Seitengasse r., in der man bald den Eingang (die rote Tür r.; dem
Wächter 20 L.) zur Attalos-Stoa (Pl. C 5, 6) erreicht. Diese
großartige zweistöckige Markthalle war laut der vor dem Gebäude
wieder zusammengesetzten Weihinschrift des Architravs von König
Attalos II. von Pergamon (159-138 vor Chr.) erbaut. Sie hatte bei
20m Tiefe 112m Länge und bildete die östliche Begrenzung des
Kerameikosmarktes (vgl. S. 547/548). Das Erdgeschoß bestand aus
einer Reihe von 21 geschlossenen Räumen von 5m Tiefe, vor denen
sich eine von Säulen getragene Vorhalle hinzog. In der Halle hatten